Plötzlich haben alle von Podcasts geredet. Ich habe die Begeisterung erst nicht so recht verstanden. Doch dann habe ich die Podcasts auf Spotify entdeckt – life changer. Seither begleiten sie mich während des Kochens, Putzens oder Malens, denn Podcasts sind meiner Meinung nach die perfekten Begleiter für jegliche routinierte oder kreative Tätigkeit. Euch stelle ich meine Top 4 vor.
Von Angelika Imhof
-
„Servus. Grüezi. Hallo.“ von Zeit online
In diesem Polit-Podcast unterhält sich Lenz Jacobsen, stv. Politchef von Zeit online in Berlin mit den Zeit-Korrespondenten Matthias Daum (Schweiz) und Florian Gasser (Österreich).
Die Gespräche orientieren sich jeweils entlang zweier im vorhinein festgelegten politischen und gesellschaftlichen Themen, die dann ländervergleichend diskutiert werden. Kritik kommt dabei nicht zu kurz und gerne wird auch mal ein provokatives Statement rausgehauen (etwa vom Matthias Daum, wenn er befürwortet, dass jene, die es vermögen, für die Kita selbst bezahlen müssen, während die beiden anderen dafür argumentieren, dass die Kita für alle gratis sein sollte bzw. über die Steuern finanziert werden sollte.
Fazit: informativ, aktuell, meinungsstark
Wo: Spotify
-
„Besser als Sex“
In „Besser als Sex“ reden Ines Anioli und Leila Lowfire hemmungslos über alles – wirklich so gut wie alles – was sie im Bett schon erlebt haben. Da gehts um Squirten, Analsex, Swingerclubs und schöne Schwänze. Dabei feiern sich Ines und Leila einerseits zwar selbst ab, nehmen sich aber gleichzeitig nie zu ernst. Die teilweise ziemlich abgefahrenen Stories tun ihr übriges.
Fazit: schlagfertig, herrlich selbstrionisch, definitiv nicht moralisierend
Minuspunkt: Seit einiger Zeit werden mehrheitlich nur noch alte Folgen hochgeladen und es mangelt an neuem Stoff.
Wo: Spotify
-
„Millennial“
In „Millennial“ begleiten wir die US-Amerikanerin Megan Tan auf ihrem Weg durch ihr Twentysomething-Leben. Es geht um hinausgeschobene Träume, um die Angst zu Versagen, um kleine Erfolge und grosse Misserfolge, um die Schwierigkeit sich zu entscheiden, und um das unersättliche Bedürfnis, sich selbst zu verwirklichen.
Megan hat ihren Podcast anfänglich selbst bei sich zu Hause im Kämmerchen produziert und mit jeder weiteren Podcast-Folge kommt sie ihrem real life Erfolg näher. Als Hörer steigen wir also quasi mit ihr zusammen die Karriereleiter empor.
Das einzige Problem: Je besser es in ihrem Leben beruflich und privat läuft, desto mehr fehlt es ihrem Podcast an persönlichem content – ganz nach dem Motto: „Good for life, bad for the podcast.“ Es geht dann zunehmend um andere Menschen und ihre Geschichten. Funktioniert teilweise auch ganz gut, aber der rote Faden und die Unmittelbarkeit der frühen Folgen fehlen.
Fazit: Coming-of-age-Podcast mit Identifikationspotential
Wo: auf Millennial
-
„Bierabvier“
„Bierabvier“ ist ein wöchentlich (montags) erscheinender, unabhängiger Podcast, den die beiden Jungjournalisten Pascal Scheiber aus Zürich und Adam Keel aus der Ostschweiz in Eigenregie produzieren.
Sie reden darin auf eine unverkrampfte, einfach zugängliche Art vorallem über digitale Themen wie das Darknet oder ihre Lieblingsapps. Oftmals wird ein Gesprächspartner eingeladen – so zum Beispiel Matthias Strasser, der als Journalist beim Bundhaus-Radio arbeitet.
Fazit: Gute Themenwahl, zeitgeistig, jung
Wo: auf bierabvier