So sehen die Zimmer von Erasmus Studenten aus (Besitz Nr. 2/2)

Wovon könntest du dich niemals trennen? Welche Dinge machen dich aus? Du hast einen Koffer und musst entscheiden, was du für ein halbes Jahr ins Ausland mitnimmst – was darf nicht fehlen? Vier Erasmus Studenten/Studentinnen lassen uns einen Blick in ihr Zimmer werfen.


Von Olivia Grubenmann

Wenn man jahrelang im gleichen Zimmer wohnt, kann sich einiges an Gegenständen ansammeln. Meistens nehmen wir die Dinge gar nicht mehr wahr. So vieles davon gehört eigentlich zu einem anderen, veralteten Ich. Viele Dinge haben längst ihre Stimme verloren.

Manchmal schauen wir dann genauer hin und fragen uns: Brauche ich das noch? Was brauche ich überhaupt? Das kann bei einem Umzug sein, oder wenn man Dinge verkaufen will/muss. Bei mir war der Auslöser das bevorstehende Auslandsemester in Amsterdam. Einen leeren Koffer am Boden neben mir liegend, schaute ich mich also in meinem Zimmer um.

Was würde ich brauchen, zum Arbeiten, Wohnen, Leben, mich Wohlfühlen? Heute, zwei Monate später stelle ich fest, dass ich mich mit der begrenzten Anzahl an Dingen sehr viel freier, leichter und spontaner fühle. Mein Zimmer ist klar und aufgeräumt, mein Kopf ist es auch. Und wie sieht das bei den anderen Erasmus Studenten aus? Ich hab mal nachgefragt.

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Zita (21), Ungarn

 

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Alessandro (22), Italien

 

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Samy (23), Marokko

 

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Annika (24), Deutschland

 

Was ist der wichtigste Gegenstand den du mitgenommen hast?

Zita: Mein Smartphone. So schlecht, aber so ist es. Oder Fotos von Freunden und Familie.

Annika: Mein Handy (lacht). Wegen der Erinnerungen und der Kommunikation. Dinge fehlen mir eigentlich nicht, nur Menschen

Samy: Essentielles wie mein Laptop. Aber eigentlich gibt es nicht vieles woran ich sehr hänge.

Alessandro: Mein Laptop.

 

Welche Gedanken hast du dir beim Packen gemacht?

Zita: Das nicht alles reinpasst. Ich musste Vieles zurücklassen. Vor allem T-shirts.

Annika: Ich wollte für jede Situation gewappnet sein. Also hab ich Picknickdecke, Sportsachen, meine Unterlagen, Sachen zum Feiern und sogar einen Wasserkocher eingepackt, damit ich mich wohlfühle.

Samy: Ich hab mir überlegt was ich alles brauche. Leider habe ich gedacht es wird sehr viel kälter hier und habe deswegen unnötigerweise sogar einen Schlafsack und eine dicke Decke mitgenommen.

Alessandro: Ich hab mich innerlich vorbereitet und war aufgeregt.

 

Bekommt man durch den Austausch oder das Reisen ein anderes Verständnis von Objekten?

Zita: Ja ich denke schon. Ich realisierte erst jetzt wie wichtig zum Beispiel einige Alltagsgegenstände wie Posterkleber oder eine Steckdosenleiste sind.

Annika: Ich kann es mir vorstellen. Weil, man kommt nur mit einem Koffer an, und obwohl man zu Hause das ganze Zimmer voller Gegenstände hat, funktioniert es hier auch mit Dingen aus nur einem Koffer. Die meisten Dinge sind irgendwie so austauschbar. Man lernt einige Gegenstände besonders zu schätzen, anstatt der Masse.

Samy: Als ich mich für den Flug nach Amsterdam auf 23 kg beschränken musste, habe ich gemerkt, dass man eigentlich gar nicht so viel braucht. Ich denke man lernt jedes Mal dazu, was und wieviel man wirklich braucht. Ich werde nächstes Mal den Koffer nur noch halbvoll packen.

Alessandro: Man wird einfach flexibler mit den Dingen die man zur Verfügung hat. Man arrangiert sich.

 

Fazit

  1. Wenn wir wegfahren, sorgen wir uns ständig etwas vergessen zu haben. Keine der vier Personen vermisste jedoch einen Gegenstand. Ans Wichtigste denkt man, den Rest kriegt man auch hier im Supermarkt.
  2. Man arrangiert sich mit dem was man hat. Es muss nicht alles genau wie zu Hause sein damit wir uns wohl fühlen.
  3. Durchs Reisen wird man sich bewusst, dass man eigentlich gar nicht so viel braucht und vieles austauschbar ist.

 

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