In unserer Serie „Worst Dates“ erzählen wir euch von einigen der schlechtesten Dates, die wir oder unsere besten Freunde und Freundinnen je erlebt haben. Have fun – we didn’t.
Von Angelika Imhof
Das Date mit Patrice war wie im Film. Wortwörtlich. Aber von Anfang an.
Die Mucke wummert, erlebnishungrige Studenten kippen ein Bier nach dem anderen runter und aus irgendeinem Grund ist der ganze Boden mit Daunenfedern übersät. Es ist laut, es ist heiss, es ist Unifestival.
Es ist einer jener Abende, an denen du irgendwann mit einem Mann ins Gespräch kommst und im Nachhinein nicht mehr genau sagen kannst, wie es dazu gekommen ist. Plötzlich ist er einfach da und irgendwann auch seine Nummer in deinem Smartphone.
Am nächsten Morgen weiss ich kaum noch etwas von ihm, ausser seinen Namen – Patrice – und dass ihm meine Brille ganz gut steht, denn wie ich auf meinem Smartphone entdecke, haben wir letzte Nacht ein Foto von ihm und ihr gemacht. Was ich sehe gefällt mir ganz gut und ebenso, als er mir wenig später zum ersten Mal schreibt.
Eine Woche später haben wir ein Date. Das Gespräch ist ein Solostück, von ihm kommt kaum was. Doch plötzlich fängt er an:
„Weisst du eigentlich, dass du drei Arten hast zu lächeln?“
Wusste ich bislang nicht.
„Eins, wenn du etwas richtig lustig findest. Eins, wenn du nur so tust, als ob dus lustig findest. Und eins, wenn du etwas oder jemanden magst“.
Vielsagender Blick von ihm. Stille von mir. So viel ich-seh-in-deine-Seele-Baby-Gefasel überfordert mich. Ich warte darauf, dass er in Lachen ausbricht und sich der Spruch in Ironie auflöst. Tut er nicht.
Kurze Zeit später befinde ich mich auf dem Heimweg. Mir kommt die Szene nicht ganz koscher bzw. irgendwie bekannt vor. Der Verdacht wird mit Freund Google überprüft. Tatsächlich: Nur wenige Klicks später lande ich auf Youtube und finde fast die genau gleiche Line im Film „Win a date with Tad Hamilton“ (nur werden da 6 Arten zu Lächeln aufgezählt).
Kommentarlos schicke ich Patrice das entsprechende Youtube-Video per Whatsapp.
Seine Reaktion?
„Hehe schaad, du hesch nume 3.“
Wovon er keines je wieder zu sehen bekam.