Von Olivia Grubenmann
Du willst etwas für das Klima tun, weisst aber nicht wo anfangen? Wir haben ein paar einfache Tipps für dich zusammengestellt, mit denen du ohne grossen Aufwand im Alltag das Klima schützt.
1. Foodwaste vermeiden
„Im Schnitt geht jedes dritte Lebensmittel zwischen Feld und Teller verloren oder wird verschwendet“. Das sind jedes Jahr 330 kg pro Person. Auf die gesamte Schweizer Bevölkerung gerechnet sind das ganze 2’800’000’000 kg! Das ist so viel wie die Ladung von 140’000 Lastwagen, die eine Kolonne von Zürich bis Madrid bilden (Foodwaste.ch). Das ist schockierend, denn jedes Lebensmittel verursacht CO2-Emissionen und hat damit einen Einfluss auf das Klima. Ein Drittel des Foodwaste fällt in Haushalten an. Wir können also alle etwas gegen Foodwaste unternehmen und damit nicht nur die Umwelt, sondern auch unser Portemonnaie schonen.
- Schau zuerst in den Kühlschrank, bevor du einkaufen gehst.
- Kaufe nur so viel ein, wie du wirklich brauchst (nicht hungrig einzukaufen, hilft sehr dabei).
- Ziehe regionale Produkte vor (kürzerer Transportweg –> weniger Emissionen).
- Vertrau auf deine Sinne: Oftmals sind Lebensmittel auch lange nach ihrem Haltbarkeitsdatum noch einwandfrei geniessbar.
- Koche aus Resten einen leckeren Auflauf, einen Eintopf oder eine Suppe.
- Kaufe keine zu grossen Packungen.

2. Nachhaltig unterwegs
Der Verkehr verursacht knapp ein Drittel des gesamten CO2-Ausstosses der Schweiz. Davon fallen 3/4 auf den Verkehr mit Personenwaren. Auch hier kannst du also viel bewirken. Stelle dir jeweils folgende Fragen:
- Könnte ich diese Strecke auch zu Fuss gehen und so nebenbei noch etwas für meine Fitness tun?
- Könnte ich das Fahrrad statt das Auto nehmen und so Geld und CO2 sparen?
- Könnte ich Bus und Zug statt Auto nehmen, und damit nicht nur CO2, sondern mir selbst auch Staus und nerviges Parkplatzsuchen ersparen?
- Könnte ich einen E-Scooter statt ein Taxi nehmen?
- Wären Angebote wie Carsharing nicht viel besser für mich und die Umwelt, als ein eigenes Auto?

3. Regional, saisonal und pflanzlich kochen
Wusstest Du, dass eine typische Mahlzeit durchschnittlich 1.6 kg CO2 verursacht? Das entspricht ungefähr einer Autofahrt von 10 km! Es geht aber auch mit deutlich weniger. Mit diesen fünf einfachen Tipps kannst du den CO2-Ausstoss deiner Mahlzeit enorm verkleinern und damit im Alltag genussvoll etwas für das Klima tun. Esse und koche:
- Saisonal: Wenn Lebensmittel nicht extra aus dem Ausland beschafft werden müssen, sind die Transortwege viel kürzer und damit der CO2-Ausstoss kleiner. Zudem können die Lebensmittel ohne künstliche Wärmezufuhr im Freiland wachsen.
- Regional: Auch damit schonst du das Klima, weil lange Transortwege der Lebensmittel wegfallen.
- Pflanzenbasiert: Tierische Produkte verursachen fast 70 % der Treibhausgasemissionen unserer Ernährung. Zudem benötigt die Haltung von Tieren für die Fleischproduktion viel mehr Land.
- Selbstmachtes statt fixfertig gekauftes: Viele Lebensmittel werden verarbeitet, gekühlt, getrocknet, mit anderen Produkten vermengt, verpackt, vorgekocht oder -gebraten und gefroren, bevor sie in deinem Einkaufswagen landen. Diese Veredelungsprozessen verursachen hohe CO2-Emissionen. Hinzu kommen die Transportwege zwischen den einzelnen Prozessen, die ebenfalls viel Energie verbrauchen. Wenn du die Pommes also das nächste Mal selbst zubereitest, statt sie fixfertig aus dem Tiefkühler zu kaufen, wird dein Abendessen um einiges klimafreundlicher.
- Klimafreundlich kochen: Eine grosse Auswahl an klimafreundlichen Rezepten findest du auf der Webseite von MYBLUEPLANET.

4. Abfall reduzieren
- Weniger Konsum, mehr Zeit: Jeder Gegenstand kostet dich nicht nur Geld, sondern auch Zeit, denn er muss eingekauft, abgestaubt, aufgeräumt und gepflegt werden. Zudem ist das befriedigende Gefühl nach einem Kauf meist innert weniger Tage schon wieder verflogen.
Würde es dir nicht viel mehr geben, wenn du dein Geld statt für materielle Dinge für Zeit mit Freunden und Familie ausgibst? Einen Ausflug zum See, ein Wellnesswochenende oder ein gemeinsames Abendessen: Diese gemeinsamen Erinnerungen werden uns noch lange begleiten und machen nachweislich glücklicher als materielle Dinge. - Wiederverwendbare Gegenstände: Die grösste Müllinsel in den Meeren ist 1’600’000 km2 gross – das ist die Fläche von Mitteleuropa! Schockiert? Ich auch. Aber jeder kann einen Beitrag leisten, um die Situation nicht noch schlimmer zu machen: Nutze eine wiederverwendbare Trinkflasche (z. B. von der Schweizer Marke Fill Me) und packe deinen Zmittag in eine stylische Lunchbox (z. B. von Monbento). So sparst du enorm viel unnötigen Müll und auf Dauer auch noch einiges an Geld.
- Möglichst unverpackte Lebensmittel: In den Städten gibt es immer häufiger «Unverpackt» Läden, in denen du verpackungsfrei einkaufen kannst. Hier findest du eine schweizweite Übersicht. Kein Laden in deiner Nähe? Du kannst auch in normalen Lebensmittelläden umweltfreundlicher einkaufen. Verzichte auf Plastiksäckchen: Du brauchst nur eine Banane? Klebe die Preisetikette direkt darauf. Brauchst du viel verschiedenes Gemüse? Packe Obst und Gemüse in ein wiederverwendbares Netz und klebe die Preisetiketten darauf. Kaufe möglichst keine Lebensmittel in aufwändigen Verpackungen.

5. Nachhaltig investieren
Wie und wo du dein Geld ausgibst und investierst, hat einen direkten Einfluss auf den Planeten. Deine Entscheidungen beeinflussen die Zukunft von Mensch und Natur. Wenn dir die Umwelt und das Klima am Herzen liegen, ist dir bestimmt auch wichtig, dass dein Geld nicht in Projekte und Unternehmen wie Kohlekraftwerke oder nicht nachhaltige Palmölplantagen fliesst, die das Klima und die Natur zerstören. Was du stattdessen du kannst:
- Nachhaltig investieren und anlegen: Mit einer umweltfreundlichen Anlage deines Geldes kannst du nicht nur deinen Fussabdruck reduzieren, sondern hast sogar einen positiven Impact auf die Umwelt. Investiere dein Geld in in Anlagen wie erneuerbare Energien, Technologien für recyclebare Verpackungen oder umweltfreundliche Produkte und nimm damit einen positiven Einfluss auf die Umwelt. Auf Yova.ch kannst du die Themen auswählen, die dir wichtig sind und deine persönliche, kostenlose Strategie erstellen. Glaub mir, ich habe mich bisher nie gross mit dem Thema Investieren auseinandergesetzt, weil es mir immer zu kompliziert und riskant vorkam, aber mit Yova ist das alles derart einfach, transparent und spannend, dass ich mich frage, wieso ich das nicht schon früher gemacht habe.
Ist deine Bank nachhaltig? Finde es heraus: WWF hat nämlich ein hilfreiches Ranking von Retailbanken erstellt, welches zeigt, welche Banken am nachhaltigsten sind. - Umweltfreundlich konsumieren: Auch mit deinen Konsumentscheidungen beeinflusst du, wo dein Geld hinfliesst. Ob Kleider, Essen, Deko oder Möbel: Kaufe so oft wie möglich bei nachhaltigen Labels ein. Damit unterstützt du faire Produktionsbedigungen, reduzierst deinen Fussabdruck und setzt ein Zeichen für mehr soziale und ökologische Nachhaltigkeit in der Wirtschaft. Für viele Städte gibt es Karten, auf denen nachhaltige Shops und Freizeitangebote eingezeichnet sind (z. B. hier für die Stadt Zürich).

Mit diesen fünf Tipps leistest du einen wichtigen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft. Willst du noch mehr wissen? Weitere Klimaschutz-Tipps und spannende Klima-Challenges findest du zum Beispiel auf der kostenlosen ClimateActions App.
Photo Credits: Unsplash und Pexels.